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Resilienz – deine seelische Widerstandsfähigkeit



Definition

Kurzdefinition: Als Resilienz bezeichnet man in der Psychologie die Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke. Vor allem in der therapeutischen Arbeit wird verstärkt Wert daraufgelegt, Resilienz auszubilden und damit psychischen Störungen und anderen persönlichen Problemen vorzubeugen. Nach Klaus Lieb, Pro­fes­sor für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie das Deut­sche Re­si­li­enz Zen­trum in Mainz, versteht man unter Re­si­li­enz die Ei­gen­schaft, auch nach ele­men­ta­ren Kri­sen rasch in einen see­li­schen Nor­mal­zu­stand zu­rück­zu­keh­ren, wobei man von einer Fähig­keit ausgeht, die prin­zi­pi­ell jeder er­ler­nen und trai­nie­ren kann. (Stangl, 2022).



Was macht Menschen resilient?

Resilienz und das sogenannte Coping sind zwei wichtige Ressourcen, die helfen, mit belastenden Situationen umzugehen. Forscherinnen/Forscher beschäftigen sich schon seit einiger Zeit mit den Themen Resilienz und stellen dabei die Frage in den Raum: Welche Umstände tragen dazu bei, trotz vieler Widrigkeiten möglichst seelisch gesund zu bleiben? Dabei spielen individuelle Faktoren (z.B. genetische Ausstattung, körperliche Gesundheit/Krankheit, Alter, Lebensgeschichte, Persönlichkeitsmerkmale) sowie das soziale Umfeld (z.B. Familie, Kultur), allgemeine Umweltfaktoren (z.B. Wohlstand, Sicherheit) und relevante Lebensereignisse eine tragende Rolle. Die Resilienzforschung benennt eine Reihe von Kriterien, die Menschen psychisch stärken, sodass sie auch schlimme Ereignisse oder belastende Lebensumstände gut verarbeiten können. Dazu gehören z.B. Hoffnung, Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Entschlossenheit, Einsicht, Humor und Mut. Resiliente Menschen haben ein starkes Vertrauen in sich selbst. Zudem sehen sie es nicht als Schwäche, Hilfe zu suchen. Resilienz ist ein wichtiger Schutzfaktor, der auch negative Auswirkungen von Kindheitsbelastungen abpuffern kann. Zudem ist sie hilfreich, um körperliche Erkrankungen besser „meistern“ zu können.



Die 7 Säulen der Resilienz

Akzeptanz

Akzeptanz bedeutet, Situationen, die nicht mehr zu ändern sind, anzunehmen und nicht damit zu hadern. Gleichzeitig heißt das aber auch, Vergangenes loszulassen und bereit für Neues zu sein. Wie ich an mehr Akzeptanz im Leben arbeiten kann: Ich erinnere mich daran, wie positiv sich mein Leben entwickelt hat, wenn ich bereit war, etwas abzuschließen und nach vorne zu schauen!


Optimismus

Resiliente Menschen verallgemeinern bei einer Niederlage nichts, Motto: „Ich schaffe es nie“, sondern sagen sich: „Diesmal hatte ich keinen Erfolg, nächstes Mal schon.“ Widerstandsfähige Menschen akzeptieren die Situation wie sie ist, beschönigen nichts, blicken aber weiterhin zuversichtlich in die Zukunft. So bekommt die Krise erst gar kein Schwergewicht, sondern bleibt ein zeitlich begrenztes Ereignis, aus dem man sich selbst herausführen kann.


Selbstwirksamkeit (Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit)

Unter Selbstwirksamkeit wird die Überzeugung einer Person verstanden, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können (bandura, 1997). Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung («Das schaffe ich!») führt dazu, dass Herausforderungen in Angriff genommen werden, wohingegen eine niedrige Selbstwirksamkeitserwartung («Das ist zu schwierig – das schaffe ich nicht!») dazu führt, dass eine Aufgabe gar nicht erst in Angriff genommen wird.


Gemäß Bandura kann die Selbstwirksamkeit über vier Wege gesteigert werden

  1. Eigene Erfolgserfahrungen: Erfolgserfahrungen stärken die Selbstwirksamkeitserwartung am meisten. Auf der anderen Seite führen wiederholte Misserfolge – vor allem wenn die Ursachen dafür der eigenen Person zugeschrieben werden – zu einer Schwächung der Selbstwirksamkeit.

  2. Stellvertretende Erfahrungen (Modelllernen): Wird der Erfolg von anderen Personen beobachtet, die einem selbst wichtig oder ähnlich sind, so stärk das ebenfalls die Selbstwirksamkeit.

  3. Verbale Verstärkung: Wenn andere Menschen an einen glauben und einem gut zureden, so stärkt das die Selbstwirksamkeit. Allerdings gilt auch, dass soziale Gruppen einen negativen Einfluss auf die Selbstwirksamkeit haben können: Äussern sich andere Menschen negativ über die Kompetenzen einer Person, kann dies die Selbstwirksamkeit nachhaltig schwächen.

  4. Interpretation von physiologischen und affektiven Zuständen: Unter Druck nehmen viele Menschen körperliche Empfindungen (feuchte Hände, Zittern, Herzrasen) als Zeichen für ein mögliches Scheitern wahr. Durch Übungen können Menschen lernen, diese Empfindungen neu zu interpretieren, z.B. als Zeichen freudiger Erregung.


Verantwortung tragen

Wenn man sich stets als Opfer einer Situation betrachtet, fühlt man sich schutzlos ausgeliefert und erlebt sich selbst als hilflos. Die Opferrolle zu verlassen bedeutet, aktiv zu werden und Verantwortung dafür zu übernehmen, was man selbst dazu beitragen kann, um eine schwierige Situation zu meistern. Wie ich am besten aus der Opferrolle herauskomme: Ich werde mir bewusst, dass sich nichts ändern wird, solange ich passiv bin und stelle mir die Frage, was ich selbst aktiv zur Lösung eines Problems beitragen kann!


Ein Beziehungsnetz aktiv aufbauen und erweitern

Schwierigkeiten lösen resiliente Menschen gemeinsam mit anderen Menschen. Dazu suchen sie sich aktiv Partner, die einfühlend sind, ihnen Mut machen und an ihre Stärken erinnern. Weil es ihnen gelingt, das Verhalten anderer richtig zu deuten (siehe: emotionale Intelligenz), bauen sie oft gute und lang anhaltende Beziehungen auf.


Zukunftsplanung

Vergangenes ist vergangen, die Gegenwart passiert gerade, nur die Zukunft beinhaltet für einen neue Chancen und Möglichkeiten. Mitgestalten kann man, indem man die Erfahrungen der Vergangenheit und die Tendenzen der Gegenwart verwertet. Hilfreich dafür sind die Antizipation (vorausdenken und vorausfühlen), Fokussierung (zum Beispiel auf einen Lebenstraum) und Zielorientierung (Absicht zum Handeln).


Orientierung an Lösungen

Im Umgang mit Problemen und Krisen ist die Lösungsorientierung ein stärkender Faktor. Die Lösungen sollen positiv formuliert, konkret beschreibbar, einfach, überschaubar, realistisch, mit einer kurzen Feedbackschleife, durch eigenes Tun erreichbar und kontrollierbar sowie mit kleinen Schritten erreicht werden. Dabei ist es wichtig, dass sie die eigenen Werte sowie die Werte des Umfelds berücksichtigen. Ein Öko-Check unterstützt hierbei, denn so werden die Auswirkungen der Veränderungen auf die Verträglichkeit mit dem Umfeld geprüft. Eine lösungsorientierte Haltung erleichtert den Zugang zu den eigenen Ressourcen auch unter Stress.


Resilient zu sein heißt allerdings nicht, dem Leben ständig mit einem Lächeln zu begegnen. Der bewusste Umgang mit den unterschiedlichsten Emotionen (ob Freude, Wut oder Trauer) gehört zu einem gesunden Seelenleben.



Was resiliente Menschen ausmacht

Die Wissenschaft entdeckte die Resilienz in den 1950er-Jahren. Damals startete die US-Psychologin Emmy Werner eine 40 Jahre währende Langzeitstudie auf der hawaiianischen Insel Kauai, bei der sie 686 Kinder auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben begleitete.


Dabei stellte sie fest, dass arme und vernachlässigte Kinder als Erwachsene keineswegs automatisch scheitern, wie es damals viele annahmen. Immerhin ein Drittel der Risikokinder führte trotz schwerer Startbedingungen ein gutes und erfülltes Leben.


Diese Gruppe lieferte der Wissenschaft die ersten Anhaltspunkte dafür, was Menschen mit einer guten Resilienz auszeichnet. Heute gilt als gesichert, dass resiliente Menschen ihr Leben als sinnvoll erachten und erlebt haben, dass sich etwas verändert, wenn man handelt.


Außerdem verfügen sie über stabile soziale Kontakte und ein realistisches Selbstbild, das ihnen hilft, Lebensträume und Ziele besser einschätzen und Wege finden zu können, um sie zu erreichen. Auch ein guter Zugang zu seinen Gefühlen und Zuversicht macht Menschen resilient. Nach dem Motto: Jetzt ist es schwer, aber es wird besser.



Resilienz in Organisationen

Die Resilienz eines Menschen ist unter diesem Aspekt ein hochkomplexes Konstrukt und umfasst Potentiale wie Emotionssteuerung, Empathie, Impulskontrolle, Kausalanalyse, …


Auch in der Wirtschaftspsychologie spricht man vermehrt von Resilienz, wobei sie hier die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen und Belastungen bezeichnet, also Anpassungsfähigkeit,

Zielorientierung, Integrationsfähigkeit und Strukturerhalt wesentlichen Eigenschaften widerstandsfähiger Arbeitnehmer darstellen.


Aus der Perspektive des Arbeitgebers vermindert hohe Resilienz Stress bei den Mitarbeiterinnen, stabilisiert deren Gesundheit und steigert ihre Produktivität. Bisher wurde Resilienz in der Psychologie eher als stabile personale Ressource verstanden, doch um das Konstrukt der Resilienz für die betriebliche Praxis zu nutzen und im Rahmen von Interventionen gezielt zu fördern, ist eine verhaltensnahe Konzeption von Resilienz notwendig. Zwar wurden schon bisher häufig Programme zur Steigerung von Resilienz angeboten, die Wirkungen sind jedoch oft bescheiden und fragwürdig. Das liegt auch daran, dass sich Organisationen zunehmend auf Teams stützen, um den Anforderungen komplexer Aufgaben gerecht zu werden, sodass eine bloße Aggregation individueller Effekte der Komplexität des kollektiven Phänomens der Team­-Resilienz nicht gerecht wird.

Resiliente Teams bzw. ganze Organisationen haben MitarbeiterInnen und Führungskräfte, die fähig sind, die Realität zu akzeptieren und anzupacken, wobei das Wertesystem resilienter Organisationen dabei als Halt in schwierigen Situationen dient, sodass die Arbeitnehmer in der Lage sind, zu improvisieren und alle ihre Ressourcen einzusetzen. Wichtig sind in diesem Kontext positive gemeinsam erlebte und ausgedrückte Emotionen wie Enthusiasmus, Optimismus, Zufriedenheit, Wohlbefinden und Entspannung, letztlich ein transformationaler Führungsstil, geteilte Führungsaufgaben im Team, gemeinsames Lernen und die Entwicklung einer gemeinsamen sozialen Identität.



Kann man seelische Widerstandskräfte stärken?

Jeder Mensch hat resiliente Anteile in sich. Es ist auch möglich, diese zu verbessern oder Fähigkeiten zu erlernen, um leichter mit schwierigen Lebenssituationen umgehen zu können. Qualitativ hochwertiges Coaching, gezieltes Resilienztraining, klinisch-psychologische Beratung, gesundheitspsychologische Beratung oder Psychotherapie können dabei beispielsweise helfen. Studien zeigen, dass nicht so resiliente gegenüber sehr resilienten Menschen besonders von resilienzfördernden Maßnahmen profitieren.


Jede/jeder hat zudem die Möglichkeit, seine eigene psychische Widerstandskraft zu stärken und zu schulen. Tipps zur Resilienz-Steigerung finden Sie unter So stärken Sie Ihre Psyche. Doch niemand hat Resilienz auf Lebenszeit für sich gepachtet. Manchmal muss sie neu „erarbeitet“ werden, z.B. nach schweren Krisen oder seelischen Traumata. Mit der seelischen Gesundheit ist es wie mit der körperlichen: Sie möchte stetig gepflegt und erhalten werden.



Was heißt das für dich, der du unsere Seiten liest?

Um ehrlich zu sein, weder mit unseren Kapseln noch mit irgendwelchen Nahrungsergänzungsmitteln kannst du deine Resilienz stärken. Mit way2smart kannst du jedoch leichter den Tag bewältigen und hast weniger mit Belastungen, Belastungsreaktionen oder Erschöpfung zu kämpfen und kann dir notwendige Energien zur Verfügung stellen, dass du mit allen anderen notwendigen Mitteln an deiner Resilienz arbeiten kannst.


Quellenangaben:

gesundheit.gv.at

karrierebibel.de

Stangl, W. (2022). Stichwort: 'Resilienz – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.

https://lexikon.stangl.eu/593/resilienz (2022-01-12)

www.Selbstwirksamkeit (phzh.ch)


 
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